Jede Woche ein neuer Comic. Ständig erscheinen neue Comics aus verschiedenen Universen, da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Egal, ob DC, Marvel, Star Wars oder komplett andere Serien – immer stellt sich die Frage, was man sich als Nächstes holen soll. Um euch die Entscheidung etwas zu erleichtern und eine stärkere Übersicht zu gewährleisten, geben wir euch immer mal wieder Kritiken zu den neuesten deutschen Ausgaben verschiedener Comics. Viel Spaß mit unserer Kritik zu Ich bin Iron Man.
Erscheinungsdatum | 12.12.2023 |
Zeichner | Dotun Akande |
Autor | Murewa Ayodele |
Format | Softcover |
Seitenanzahl | 116 |
Storyline | I Am Iron Man (2023) |
Stories | I Am Iron Man (2023) 1–5 |
Preis | 14,00 € |
Iron Man ist für viele eine besondere Figur. Zu seinem Erscheinen in den Comics war der Milliardär noch recht unbeliebt und hatte keine große Fanbase unter den Lesern. Vor allem aber durch das Aufkommen des Helden im MCU stieg seine Beliebtheit ständig. Heute kann man den Eisernen (wie er in Deutschland anfangs noch hieß) nicht mehr aus der Marvel-Landschaft wegdenken. Guardian of the Galaxy, Avengers und vor allem ein Held – Tony Stark war in den Comics schon vieles. Mit Ich bin Iron Man bekommen wir einen neuen Blick in die Geschichte des Helden und all die Eigenschaften, die einen Mann wie Tony auszeichnen.
Danke an Panini für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
Inhalt:
Tony Stark, der brillante Erfinder und Milliardär, bekannt als Iron Man, nimmt uns auf eine fesselnde Reise durch seine ereignisreiche Karriere mit. Er offenbart uns dabei völlig neue und aufregende Geschichten aus den verschiedenen Epochen seines Heldenlebens, das im Jahr 1963 begann und auch heute immer noch andauert. Von seinen Abenteuern als Iron Shogun über seine Zusammenarbeit mit anderen Helden bis hin zu Geschichten, die zeigen, warum der Eiserne ein Held ist – von allem ist etwas im Comic enthalten. In Starks Welt treffen Genialität, Romantik und Abenteuer aufeinander, und die Leser dürfen sich auf ein packendes Erlebnis freuen. Und lasst mich euch direkt schon sagen: Packend sind die Abenteuer auf alle Fälle.
Aber fangen wir erstmal ganz woanders an: Ich bin Iron Man ist keine gesamtheitliche Geschichte, sondern ein Sammelband mit verschiedenen Erzählungen. Der einzige Punkt, der die Ausgaben verbindet, ist der Zeichenstil und dass man sich dazu entschieden hat, sich mit Tonys Wunden auseinanderzusetzen. Was durch diese Struktur jedoch passiert, ist, dass die einzelnen Bände oft verwirrend werden können und man auch nie genug Zeit hat, genug Emotionen zu fühlen, die einen Iron Man als Helden näher bringen. Das ist schade, bedenkt man, wie wichtig der Charakter für das Marvel-Universum ist.
Trotz dieser Kritik ist Ich bin Iron Man ein starker Comic, der vor allem als Liebesbrief an die Figur Iron Man und damit auch Tony Stark funktioniert. Wer sich mit dem Charakter auskennt, wird von der Geschichte direkt von Anfang an mitgerissen und erlebt einen Iron Man, den man so nur selten zu sehen bekommt. Verletzlich, schlau und doch ein Mann großer Opfer – Murewa Ayodele versteht den Helden und zeigt in jeder neuen Ausgabe, dass er weiß, wie er mit Iron Man umzugehen hat. Jede Erzählung trifft den richtigen Nerv und ist damit für jeden Fan von Iron Man absolute Pflichtlektüre.
Zeichnung:
Wie bereits erwähnt, sind die Zeichnungen von Dotun Akande in Ich bin Iron Man durchweg gleich gehalten und sorgen dafür, dass trotz des Ansatzes einer Anthologie das Gefühl entsteht, man liest einen in sich schlüssigen Comic. Das ist noch nicht genug – die Panels sehen stetig verdammt toll aus und überzeugen besonders mit einem ruhigen und dennoch actionreichen Zeichenstil. Was ich damit meine? Die Zeichnungen sind alle recht einfach gehalten. Klare Outlines gepaart mit einem einfachen Stil lassen den Comic auf den ersten Blick sehr einfach gestrickt wirken, zeigen aber besonders in den Actionsequenzen, wie dynamisch der Zeichner die Figuren tanzen lässt.
Die Dynamik geht hierbei über die gesamte Lauflänge nicht verloren. Es ist etwas schade, dass es sich bei Ich bin Iron Man um den wohl kürzesten Comic handelt, den ich bisher vorstellen durfte. Trotzdem sind insbesondere die Zeichnungen dafür verantwortlich, dass man länger auf den Seiten verbringen will, wodurch die kurze Länge kein allzu großes Problem ist.
Fazit zu Ich bin Iron Man:
Ich bin Iron Man präsentiert sich als fesselnder Einblick in die vielschichtige Welt von Tony Stark, dem brillanten Erfinder und Milliardär, besser bekannt als Iron Man. Der Comic nimmt die Leser mit auf eine ereignisreiche Reise durch verschiedene Epochen von Starks Heldenleben, angefangen im Jahr 1963. Trotz anfänglicher Unbeliebtheit in den Comics erlangte Iron Man durch das Marvel Cinematic Universe (MCU) eine enorme Beliebtheit, die auch im Comic nicht zu übersehen ist.
Die Anthologie-Struktur des Comics, die verschiedene Erzählungen zusammenführt, ermöglicht einen tiefen Einblick in Tonys Charakter und seine Entwicklung. Dabei werden nicht nur seine Abenteuer als Iron Man, sondern auch seine Zusammenarbeit mit anderen Helden und seine persönlichen Opfer beleuchtet. Murewa Ayodele präsentiert Iron Man als einen verletzlichen und schlauen Helden, der in jeder Ausgabe durch emotionale Tiefe überzeugt.
Trotzdem ist anzumerken, dass die Struktur des Comics, die einzelnen Bände mit dem gemeinsamen Zeichenstil verbindet, zuweilen verwirrend wirken kann. Die Kürze der einzelnen Geschichten lässt oft wenig Raum für tiefgehende Ausarbeitung, was bei einem so bedeutenden Charakter wie Iron Man schade ist.
Die Stärke von Ich bin Iron Man liegt jedoch in seinem Charakter-orientierten Ansatz und seinem liebevollen Blick auf die Figur. Dotun Akandes konstante und ansprechende Zeichnungen tragen dazu bei, dass der Comic trotz seiner Anthologie-Natur als zusammenhängende Einheit wirkt. Die klaren Outlines und der einfache Stil verleihen dem Werk einen charmanten, dynamischen Look, besonders in den actionreichen Sequenzen.
Insgesamt ist Ich bin Iron Man ein beeindruckender Comic, der vor allem für eingefleischte Fans von Iron Man und Tony Stark als Liebesbrief an die Figur fungiert. Trotz einiger struktureller Schwächen bietet der Comic eine packende Lektüre, die die Leser dazu bringt, sich tiefer mit den Facetten von Iron Mans Persönlichkeit auseinanderzusetzen.
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