Slender: The Arrival – Anniversary Update im Test

Ganze zehn Jahre ist es her, seit Blue Isle Studios in Kooperation mit Parsec Productions das First-Person-Survival-Horror-Spiel Slender: The Arrival herausbrachte. Durch den Publisher Midnight City fand das Spiel dann erstmals 2014 seinen Weg auf die PS3 und wurde 2015 auch für die PS4 veröffentlicht. Spätestens seit dem 17. Oktober 2023 ist nun klar, dass Slender Man euch durch die Playstation-Generationen hinweg nicht aus den Augen gelassen hat und auch auf der PS5 die eklig langen Finger nach euch ausstreckt. Zwar gibt es keine direkte Fortsetzung, dafür aber ein Anniversary-Update mit einigen spielerischen Versprechen. Ob diese zum 10-jährigen Slender-Jubiläum aber wirklich durch Mark und Bein gehen, haben wir für euch auf PS5 getestet.

Slender Man, der durch den Wald „slendert“

Worum geht es in Slender: The Arrival?

Bereits von Kindesbeinen an sind Karen und Lauren die allerbesten Freunde, die auch die schrecklichsten Geschehnisse zusammen durchgestanden haben. Liebeskummer, Streitereien und andere pubertäre Geschichten sind aber nichts gegen die seltsamen Vorkommnisse, von denen Kate in verstörenden Briefen an ihre Freundin berichtet. Bewaffnet mit einer guten Portion Besorgnis und einer Videokamera macht sich Lauren auf den Weg zu ihrer Freundin.

Statt ihr finden wir allerdings nur Chaos, weitere Briefe und gruselige Botschaften, die an die Wände geschmiert wurden. Wie jede rational denkende Person schnappen wir uns also die erstbeste Taschenlampe und stürmen in den angrenzenden Wald, um Kate vor Slender Man und seinen Kumpanen zu retten. 

Die Mission: Sammeln und Überleben

Und hier beginnt nun das eigentliche Spiel. Prolog und Bonuslevel mal außen vor gelassen, gibt es hier insgesamt sieben verschiedene Kapitel, in denen ihr euch jeweils anderen Aufgaben stellen müsst, um zum nächsten zu gelangen. Mal sollt ihr ganz klassisch acht Seiten im Gebiet finden, mal rennt ihr durch dunkle Schächte einer verlassenen Mine und schaltet Generatoren ein, damit euch der Aufzug in den Horror des nächsten Gebietes fährt. Daneben dürfen sich Sammelfreunde und leidenschaftliche Komplettierer auf insgesamt 50 Gegenstände freuen, die sich irgendwo in den Leveln verstecken.

Lesefreunde und all diejenigen, die gerne mehr über die Hintergrundgeschichte erfahren wollen, sollten sich zwischendurch einen ruhigen Moment gönnen und mal durch die gesammelten Objekte blättern. Denn was erst wie wirre Nachrichten und zusammenhangsloser Papiermüll erscheint, birgt spannende Infos. Und keine Sorge, es ist zwar einiges an Text, allerdings noch lange nicht so viel wie im Horror-Visual-Novel The Letter.

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn im Wald treibt sich mehr herum als nur Ungeziefer. NPCs wie Charlie Matheson Jr. oder Chaser haben es ebenfalls auf euch abgesehen, können aber mit der Taschenlampe angeleuchtet werden. Endgültig stoppen wird sie das zwar nicht, jedoch könnt ihr eure Verfolger so für einen Moment ablenken oder blenden, um weiter durch die Dunkelheit zu irren.

Es gibt die Schwierigkeitsstufen Easy, Normal und Hardcore. Hardcore könnt ihr jedoch erst spielen, nachdem ihr das Spiel zum ersten Mal durchgespielt habt. Neben dem Verhalten der NPCs hat der Schwierigkeitsgrad dabei auch Auswirkungen auf die Anzahl der Versuche vor dem Game Over. Je schwerer das Ganze, desto schneller ist mit dem endgültigen Aus zu rechnen.

Generatoren im Horror-Survival… an was erinnert uns das bloß?

Mit der Kamera durch den Wald

Das Spiel wird aus der Sicht von Lauren erzählt, die mit ihrer Kamera durch den Wald streift. Die Batterieanzeige der Kamera zeigt mit mit jedem Balken weniger gleichzeitig auch euren Spielfortschritt an, zusätzlich gibt es einen Schalter zum Zoomen, den wir allerdings kaum verwendet haben. Ansonsten ist außer Rennen, Lesen der Seiten und dem regelmäßigen Fluchen, wenn wir zum hundertsten Mal einen doofen Zettel übersehen haben, nicht viel mehr möglich.

Spannend wird es dann aber doch, sobald die Perspektive von der Kamera auf eine reguläre wechselt. Klar, ist immer noch Ego, aber die Wirkung, die damit erzielt wird, ist unbestreitbar gut. Gerade Flashbacks werden dadurch klar als solche gekennzeichnet und insgesamt profitiert die Immersion des Spiels davon.

Auch die Sounds überzeugen. Durch mal sehr leise, und mal plötzlich sehr laute Musik und Geräusche baut sich stets eine bedrohliche Atmosphäre des Unbehagens auf. Zusätzlich vibriert dann noch der Controller der PS5, wenn sich uns jemand nähert, den wir lieber nicht bei uns hätten.

Das Anniversary Update und Roadmap für 2024

So, nun aber zum eigentlich Neuen an Slender: The Arrival – dem Anniversary-Update! Damit kamen zwar bisher keine bahnbrechenden Innovationen ins Spiel, dafür aber ein neues Kapitel mit dem Namen “Nightmare”, deutsche Übersetzungen für sämtliche Texte und ein Make-Over der Grafik. Zumindest auf der PS5 haben wir den Unterschied auch deutlich gemerkt und die Aufhübschung unter unserer Angst auch sehr genossen. 

Für Fans des Altbekannten ist es aber auch möglich, das Ganze in den Einstellungen auf die originale Grafikversion umzustellen, um auch auf den Next-Gen Konsolen und dem PC in den Genuss der Slender-Retro-Vibes zu kommen. 

Zusätzlich soll es laut den Entwicklern und der Roadmap für 2024 noch diverse weitere Neuerungen geben, die den Spielspaß nochmal ordentlich ankurbeln. Neben drei weiteren Kapiteln könnten insbesondere der angekündigte Koop-Modus und das “Cross-Platform Mod Kit” spannend werden. Zusammen mit Freunden vor Slender Man zu flüchten oder andere Spieler*innen in eigens erschaffene Level zu jagen klingt nach einem frischen Wind in der Slender-Geschichte.

Kates Haus im Grusel-Wald – wer würde nicht gern hier wohnen?

Fazit

Das Jubiläums-Update für Slender: The Arrival ist ein würdiges Upgrade des Originals. An Story und Gameplay hat sich bisher wenig geändert, weshalb durch die Ego-Perspektive, der ausgebesserten Grafik der PS5 und ideal abgestimmter Sounds  Slender: The Arrival wie gehabt eine gruselige Atmosphäre des Unbehagen aufbau – wie man es sich von einem guten Horrorgame wünscht. Natürlich ist auch der Frustfaktor geblieben, an einigen Stellen Objekte zu übersehen und erwischt zu werden, bevor man irgendwas geschafft hat, aber immerhin liefert das Update sinnvolle Inhalte. 

Mit dem neuen Level, der deutschen Sprachausgabe und vor allem der überholten Grafik macht es Spaß, erneut durch die Wälder zu ziehen. Aber auch die Roadmap für 2024 hat uns neugierig gemacht und scheint ordentlich Potential zu haben. Wer also Bock auf ein klassisches Grusel-Gerenne durch verschiedene Level  hat und sich mit Jumpscares und einigem Lesen anfreunden kann, kann mit Slender: The Arrival die ersten Seiten einer spannenden Erfahrung aufschlagen – oder einsammeln.

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