Schade, dieser Film hätte ein besseres Schicksal verdient – Elemental Kritik

Pixar macht eine schwere Zeit durch. Soul, Luca und Rot landeten direkt auf Disney Plus, während Lightyear an den Kinokassen ein kompletter Flop wurde. Das Schicksal der ersten drei Filme, lässt sich noch damit begründen, dass Pixar sich von der Pandemie erholen musste und Disney mehr exklusive Inhalte für ihre Plattform gebraucht hat. Lightyear konnte diese Grundlage aber nicht als Ausrede verwenden und zeigte bereits, in welche Richtung es bei Disney und Pixar gehen wird. Ein Flop jagt den nächsten, was zum einen an den erhöhten Produktionskosten liegt und zum anderen an dem geringen Interesse von Zuschauern wieder in die Kinos zu strömen. Am 22. Juni 2023 kam dann mit Elemental der bis dato neueste Pixar Film in die Kinos und musste unter dem gleichen Schicksal leiden: Der Film wurde zum Flop und konnte nur im späteren Verlauf einen geringen Teil des Budgets wieder reinholen. Nun erschien der Film ohne Zusatzkosten auf Disney Plus. Wir haben uns Pixars neuestes Abenteuer für euch angeschaut.

Ein wichtiger Film in unserer Zeit

Elemental erzählt die Geschichte des Feuer-Elemental Ember. Ihre Eltern kamen als eine der ersten Feuer-Elemental nach Elemental City und haben sich dort trotz großer Abweisung ein Leben und einen Laden aufgebaut. Ember soll diesen Laden eines Tages übernehmen, wird jedoch von ständigen Wutausbrüchen geplagt. Als endlich der Tag kommen sollte, an welchem sie sich im Laden beweisen durfte, läuft alles aus dem Ruder und dann lernt sich auch noch den Wasserjungen Wade kennen. Dieser entpuppt sich jedoch als Inspektor und veranlasst direkt ihren Laden zu schließen. Nun liegt es an Ember die Schließung und weitere Katastrophen zu verhindern, wobei sie schnell merkt, dass es mehr auf dieser Welt gibt und dass auch Wade gar kein so übler Kerl ist.

Die Geschichte des Films ist ohne Frage eine klare Allegorie für den Rassismus in unserer Gesellschaft. Als Hauptfiguren bekommen wir eine Familie aus einem anderen Land, welche in ihrer neuen Umgebung Fuß fassen will, sich jedoch vielen Vorurteilen und Diskriminierungen gegenüber sieht. Die klaren Aussagen gepaart mit einer liebevoll erzählten Geschichte macht den Film zu einem starken Werk voller bedeutungsstarker Bilder. Die Figuren wie Ember oder Wade wirken anfangs noch recht klischeebeladen, später beginnt man jedoch mit diesen Klischees zu spielen und sie teilweise auf den Kopf zu stellen, wodurch die Geschehnisse immer spannend bleiben und manchmal einen auch kalt erwischen. Der Film hat keine Angst auch mal erwachsene Themen anzusprechen und den Tod als Leitmotiv in den Vordergrund zu rücken. Dieser Mut zusammen mit den farbenfrohen Kulissen, macht Elemental zu einem Film für die ganze Familie, bei welchem sowohl ältere, als auch jüngere Familienmitglieder ihren Spaß haben werden.

Endlich mal etwas anders!

Um noch etwas auf die Synchronisation einzugehen: Alle deutschen Sprecher machen einen fantastischen Job. Emotionen werden großartig übertragen und auch eine gewissen Leidenschaft für das Projekt ist in den Stimmen der Sprecher zu hören. Emilia Schüle und Jannis Niewöhner harmonieren super in den Hauptrollen und spielen eine glaubwürdige Romanze, die man so auch in der realen Welt sehen könnte. Elemental überzeugt zudem mit einem bombastischen und doch etwas anders wirkenden Soundtrack. Die Szenen des Films werden toll untermalt und auch die Stimmung wird immer gut durch die Musik übertragen.

Insgesamt hat sich Pixar diesmal mit der Animation selbst übertroffen. Meine Kritik in vorherigen Pixar Projekten war immer, dass der Style der Filme häufig ähnlich wirkte und damit keine besonderen Akzente wirkte. Damit wirkte jedes Projekt gleich und austauschbar, wenn auch Filme wie Rot zumindest mit der Farbgebung herausstachen. Da Elemental aber nicht von Menschen handelt, konnten sich die Beteiligten Austoben und somit eine tolle Animation zaubern, welche neu wirkt und endlich mal von anderen Filmen des Studios abweicht.

Fazit

Pixars jüngster Film Elemental bricht mit den jüngsten Enttäuschungen des Studios und erweist sich als ein wichtiges Werk für unsere Zeit. Die Geschichte von Ember, einem Feuer-Elemental, und ihrer Familie in Elemental City, bietet eine kraftvolle Allegorie für Rassismus und Vorurteile. Der Film überrascht mit seiner liebevollen Erzählung, die anfängliche Klischees auf den Kopf stellt und sowohl für Erwachsene als auch für jüngere Zuschauer ansprechend ist. Elemental beeindruckt auch mit einer gelungenen deutschen Synchronisation, einer überzeugenden Romanze und einem einprägsamen Soundtrack. Vor allem aber hebt sich der Film durch seine erfrischende Animation ab, die einen neuen, einzigartigen Stil präsentiert und damit die üblichen Pixar-Klischees hinter sich lässt. Insgesamt ist Elemental ein mutiger und bedeutsamer Beitrag von Pixar, der die Erwartungen übertrifft und die Vielfalt im Animationsgenre bereichert.

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