Dead Island 2 im Test

Dead Island 2 Titel

Ja, ihr lest richtig – dies ist ein Review zu Dead Island 2. Nach über 12 Jahren, unzähligen Verschiebungen, verschiedenen Neustarts und einem komplett neuem Entwicklungsteam, ist nun endlich der Nachfolger des Zombie-Splatter-Schnetzlers Dead Island erschienen.

Welcome to the Zombicalypse

In Los Angeles ist ein gefährlicher Virus ausgebrochen, der die Einwohner in blutrünstige Zombies verwandelt, die prompt das komplette Areal überrannt haben – und wir sind mittendrin. Die Stadt wurde mehr oder weniger vollständig evakuiert und abgeriegelt. Leider hatten wir nicht so viel Glück, denn während unserer Evakuierung aus der Hölle, stürzt unser Flugzeug ab und somit müssen wir einen anderen Weg aus Los Angeles finden. Wäre das nicht schon schlimm genug, wurden wir auch noch gebissen und infiziert. Irgendwie scheinen wir jedoch gegen die Krankheit immun zu sein. Können wir die Wahrheit aufdecken? In der Rolle von sechs unterschiedlichen Hauptcharaktere, denen individuelle Attribute und Fähigkeiten zugrunde liegen, nehmen wir den Kampf gegen die Zombiehorden auf – wahlweise allein oder im Koop mit bis zu drei Spielerinnen und Spielern. Die Auswahl des Zombieslayers sollte gut bedacht sein, denn wir können während des Spiels nicht mehr wechseln.

Sightseeing in HELL-A

Wie der Vorgänger ist auch Dead Island 2 kein Open-World Titel. Ihr bewegt euch nicht in einer riesigen zusammenhängenden Spielwelt, sondern in klar abgesteckten Abschnitten. Diese hangeln sich linear an der Hauptstory entlang und sind zu Beginn der Kampagne recht überschaubar. Im weiteren Verlauf gibt es jedoch immer mehr zu entdecken, wie zum Beispiel ein Filmstudio, Hotels, Villen, Forschungseinrichtungen und einen Abstecher in das Kanalsystem. Nach 20-30 Stunden habt ihr die Hauptstory gemeistert und könnt euch dann an vielen weiteren Nebenquest und Aufgaben versuchen. Durch das Schnellreise-System, welches im späteren Spielverlauf freigeschaltet wird, könnt ihr direkt per Karte in die gewünschten Areale reisen. Leider sind auch bei Dead Island 2 viele Nebenquests nach dem bewährten Schema aufgebaut, irgendetwas für irgendjemanden zu besorgen, der uns mit Geld oder Waffen belohnt. Eine gelungene Abwechslung bieten Suchmeldungen, in denen wir anhand von Nachrichten ein geheimes Versteck oder den Aufenthaltsort einer verschwundenen Person finden müssen. Während der Story täuscht euch das Spiel einen dynamischen Tag-Nacht-Wechsel vor, da wir einige Missionen in der Nacht spielen müssen. Haben wir jedoch die Schnellreisefunktion freigeschaltet, können wir auswählen zu welcher Zeit wir spielen möchten. Einen Einfluss auf das Spiel, wie zum Beispiel in Dying Light, gibt es nicht. Doch ehrlich gesagt, macht Dead Island 2 bei Tag auch mehr Spaß, da wir an jeder Ecke des Spiels liebevolle Details der Entwickler entdecken können. Besonders erwähnenswert ist die Anpassung der Zombies an ihre Umgebung. Während uns in einer Forschungsstation noch Zombies mit Kitteln und Schutzanzügen über den Weg laufen, fühlen wir uns in Venice Beach als ob wir den kompletten Cast von Baywatch dezimieren – Zombies in Badehosen und Bikinis sehen schon etwas merkwürdig aus.

Verdammt, die Zombies kommen

Genau wie Dead Island und Dead Island: Riptide wird auch der Nachfolger in der First-Person-Perspektive gespielt und bietet ein intensives Kampfsystem, in dem wir auf zahlreiche Nah- und Fernkampfwaffen zurückgreifen. Anders als in den beiden Dying Light Teilen gibt es keine menschlichen Gegner. Ihr habt es ausschließlich mit Zombies zu tun. Und diese gibt es reichlich, denn Dead Island 2 ist ein waschechtes Splatter-Game. Und was braucht so ein Spiel? Richtig, massenweise Untote, die wir endgültig ins virtuelle Nirvana befördern. Neben der Standard-Zombies, die schlurfend an euer Gehirn will, gibt es eine Menge unterschiedliche Arten, die auch verschiedene Schwachpunkte oder Resistenzen haben. Gegen die muskelbepackten Malmer helfen schnelle Attacken gegen die Beine, denn scheinbar haben sie vor der Apokalypse immer den Leg-Day geschwänzt. Schreier schicken uns mit ohrenbetäubendem Gebrüll auf den Boden und locken mit ihrem Lärm andere Zombies an. Also müssen wir diese Gegner als erstes ausschalten, damit nicht alle Zombies der Nachbarschaft auf uns aufmerksam werden. Manchmal wird mit der massenhaften Anzahl der Untoten etwas übertrieben, da ihre Respawn-Punkte nervig und sinnlos sind. Neben der schier endlosen Anzahl an Zombies wird in Dead Island 2 auch nicht an Blut, Gedärmen und abgetrennten Gliedmaßen gespart. Mit gezielten Hieben schnetzeln wir uns durch Los Angeles und hinterlassen eine blutige Spur der Verwüstung – und dies auch in der geschnittenen USK-Version. Erst wenn eure Gegner besiegt auf dem Boden liegen, greift die Zensur ein. Erledigte Zombies können nicht mehr mit Waffen weiterbearbeitet und zerlegt werden. Dieser Schnitt hat keinerlei spielerischen Einfluss.

Das ist mein Gewehr

Für eure ungenierte Schnetzelei stehen euch tonnenweise Waffen, Mods und verrückte Fähigkeiten zum Aufleveln zur Verfügung. Das Crafting-System ermöglicht euch, das stilvollste und tödlichste Arsenal zu erschaffen und mit neuen Methoden zu experimentieren, um Zombies in ihre Einzelteile zu zerlegen. Um Waffen anzupassen, müssen wir uns zu einer Werkbank begeben, die überall in HELL-A verstreut sind. Hier können wir dann Waffen reparieren oder mit Mods und Attributen versehen, wenn sich die benötigten Teile und genügend Geld in eurem Inventar befinden. Neue Attribute wie zum Beispiel Feuer- oder Schockschaden, erhalten wir durch Blaupausen, die wir in der Spielwelt finden oder bei Händlern kaufen können. Neben dem Reparieren und Aufrüsten können wir auch gefundene Waffen auf die aktuelle Stufe des Spielers bringen oder verschrotten, um neue Teile zu erhalten. Auch wenn der Nahkampf die dominante Art der Zombiebeseitigung ist, können wir zusätzlich auf Wurfgeschosse und Feuerwaffen, wie Schrotflinten und Pistolen zurückgreifen. Während letztere im Kampf nicht kaputtgehen können, müssen wir bei Nahkampfwaffen auf ihre Haltbarkeit achten. Wurfgeschosse dagegen haben eine Abklingzeit – was bei Shuriken doch etwas seltsam ist. Eine weitere Möglichkeit Zombies ihr untotes Leben schwer zu machen ist die Einbeziehung der Umgebung während des Kampfes. Was gibt es schöneres als zappelnde Zombies in einem Pool, den wir unter Strom gesetzt haben?

Sammelkarten statt Skilltree

Statt über einen Skilltree verbessern wir unsere Fähigkeiten über einen Kartensystem auf. Insgesamt gibt insgesamt 15 Plätze im Fertigkeitsdeck, plus 2 spezifische Karten pro Charakter, die nicht anpassbar sind. Diese Karten, die wir über den Spielverlauf freischalten oder in der Spielwelt finden, verleihen uns besondere Kräfte und Fähigkeiten, die uns im Kampf helfen. Die Karten können jederzeit (sogar während eines Kampfes) ausgetauscht werden, um sicherzustellen, dass ihr die richtigen Fähigkeiten für den Job habt.

Gemeinsam gegen die Zombiebrut

Wer nicht allein durch HELL-A schnetzeln will, kann auch im Koop-Modus mit bis zu drei Spielern auf die Jagd gehen. Jeder Spieler erhält seine/ihre eigene Beute und der Spielfortschritt bleibt bestehen, wenn ihr später wieder solo unterwegs seid. Dead Island 2 unterstützt zwar Cross-Gen-Konsolen Multiplayer, aber kein plattformübergreifendes Spiel zwischen Konsolen und PC. Einen weiteren Unterschied gibt es zwischen der USK- und internationalen Versionen. Spielen wir über das öffentliche Matchmaking, finden sich nur Spieler mit der USK-Fassung. Wer die internationale Version hat und sich mit USK-Spielern verbindet, muss mit den leichten Schnitten der USK-Version leben.

FAZIT:

Dead Island 2 bietet eine gute Mischung aus Satire, Horror und Trash ohne überdreht oder lächerlich zu wirken. Technisch läuft Dead Island 2 auf der PS5 wunderbar flüssig ohne große Ladezeiten. Auch als wir das Spiel noch ohne Day-One Patch gespielt haben, sind uns keine Abstürze oder größere Glitches untergekommen.

Dead Island 2 ist jetzt nicht bahnbrechend und revolutioniert das Zombie-Gerne. Aber wenn ihr mal wieder einen schön inszenierten Zombie-Splatter-Klopper spielen wollt, seid ihr hier genau richtig. Das Spiel macht einfach Spaß und wird mit der Zeit auch etwas fordernder und verlangt hier und da taktisches Vorgehen. Leider fehlt bis dato ein richtiges Endgame nach Abschluss der Kampagne und ein New Game+ Modus – aber vielleicht wird dies in Zukunft nachgeliefert.

WERTUNG: 84/100

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