Triple Take bei uns im Test

Das Spiel startet. Plötzlich taucht mein Name in den Textboxen auf. Woher kennt das Spiel meinen Namen und warum bewegt sich der Bildschirm ohne mein Zutun? Na ja, ganz so rätselhaft ist diese Mechanik dann doch nicht, schließlich kann das Spiel recht einfach auf meinen PC zugreifen und aufgrund meines Einverständnisses einige Dinge überraschen umstellen. Zudem haben Spiele wie Pony Island bereits ähnliches versucht und waren damit schon recht erfolgreich. Triple Take versucht nun genauso die vierte Wand zu durchbrechen, verspricht jedoch weiterhin ein schnelles Gameplay gepaart mit herausfordernden Leveln. Ob sich der Indie Titel des Entwicklers FlyAway und Publisher Bonus Stage Publishing nun aber lohnt, klären wir für euch in diesem Test.

Unsere Aufgabe ist dann wohl …

Wir sind uns nicht ganz sicher, was unsere Aufgabe ist, noch wissen wir, wer diese mysteriöse Stimme ist, welche zu uns spricht. Was wir wissen, ist, dass da dieses böse Wesen ist, welches versucht uns unbedingt aus dem Spiel zu kriegen. Richtig gehört – UNS aus dem Spiel zu kriegen. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, durchbricht Triple Take die vierte Wand und macht sich die Funktionen eures Computers zu eigen. So bekommen wir in der ersten Welt viele Dialoge mit unserem „Freund“ über Windows Fenster mitgeteilt und auch müssen wir in unsere Dokumente schauen, um Ordner zu verschieben, welche dann wiederum das Spiel verändern. Eine tolle Idee, die zudem noch gut umgesetzt wurde.

Hier hört der Spaß aber noch nicht auf. Denn wenn es darum geht, die vierte Wand zu durchbrechen, kann das Spiel ganz schön kreativ werden. Wenn wir nämlich in ein Quiz gezwungen werden, in welchem sich bei einer falschen Antwort das Spiel schließt, dann hat man wirklich das Gefühl als Spieler der Hauptcharakter zu sein. Manchmal dann doch etwas nervig, insgesamt aber eine spaßige Abwechslung zum normalen Gameplay. Auch übernimmt das Spiel gerne die Kontrolle über das geöffnete Fenster. Müsst ihr nämlich Jump & Run Passagen lösen, während der Bildschirm auf eurem Desktop hin und her springt, dann ist das sicherlich eine Herausforderung.

Frustrierend und dennoch erfrischend

Herausforderung ist ein gutes Stichwort. Prinzipiell handelt es sich bei Triple Take um ein Jump & Run im klassischen Sinne. Am Anfang noch einfach, entwickelt sich der Titel schnell zu einem frustrierenden Parkour zwischen Stacheln und anderen Todesfallen. Das kann oftmals frustrierend wirken und schnell die Motivation in ein neues Tief versenken.

Dafür weiß das Spiel für Abwechslung zu sorgen und eine tolle Mechanik in den Mittelpunkt zu stellen: der Triple-Take. Jedes der über 50 Leveln in den 5 Welten spielt ihr dreimal. Dabei handelt es sich jedoch dann um dasselbe Level, nur leicht oder manchmal auch ganz drastisch umgebaut. Wenn ihr also im ersten Versuch noch recht einfach von Plattform zu Plattform hüpfen könnt, so stehen euch im zweiten Versuch komplett neue Fallen im Weg, während der dritte Versuch eine gänzlich andere Route begeht. Damit ist das grundlegende Gameplay nie langweilig und sorgt ständig für ein Verlangen, die nächste Version des Levels sehen zu wollen.

Simpel und dennoch detailverliebt

Triple Take setzt auf eine simple Grafik, gepaart mit einer schlichten Farbwahl und wenig Details – mag man meinen. Denn insgesamt passt der gewählte Stil zur zugrundeliegenden Thematik, dass wir uns in den Tiefen unseres eigenen PCs befinden. Auch liegen die Details nicht etwa in der Grafik, sondern den charmanten Dialogen und Nebencharakteren, welche sich im Verlauf der Story ständig weiterentwickeln und einem schnell ans Herz wachsen. Wenn Freunde zu Feinden werden und Misstrauen zu Freundschaft umschwenkt, dann muss es nicht immer die modernste 3D-Grafik sein.

Auch die Soundkulisse kann sich hören lassen. Elektronische Beats und schnelle Musikstücke bringen das Herz zu Rassen, während man zum Beispiel in den Bosskämpfen versucht seinen Gegner zu besiegen oder der Vielzahl an Fallen zu entkommen. Zudem sind die Sounds eher alten NES spielen ähnlich und ahmen die Geräuschen des Computers nach. Alles fühlt sich richtig an.

Umfangtechnisch ist das Spiel in einigen wenigen Stunden abgearbeitet. In jedem Level gilt es neben dem normalen Abschließen auch Schriftrollen einzusammeln, welche euch tolle Bonis bringen. Diese möchten wir euch hier jedoch nicht verraten, also sammelt diese doch gerne einmal ein. Damit gibt es aufgrund des doch recht geringen Umfangs ein paar Abzüge in der Endnote, durch den dargebotenen Content und die tolle Inszenierung, fällt dies jedoch nicht allzu stark ins Gewicht.

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