Jujutsu Kaisen 0 – Liebe, Freundschaft und fantastische Choreographien

Jujutsu Kaisen gehört neben Demon Slayer zu den besten modernen Shonen im Bereich der Anime. Das dieses Animationsmeisterwerk genau wie Genrekollegen einen Film spendiert bekommt, war also lediglich eine Frage der Zeit. Jujutsu Kaisen 0 erzählt keine Fortsetzung oder Seitengeschichte, der Film handelt von der Vorgeschichte des Anime und bringt uns den in der Serie erwähnten Y?ta Okkotsu näher. Basierend auf der gleichnamigen Mange bekommen wir so also einen Ausblick auf kommende Charaktere der Mutterserie, lernen aber auch bekannte Charaktere näher kennen. Kann der 105 Minuten lange Film nun aber mit der Serie mithalten oder könnt ihr euch den Ausflug in die Zeit vor Y?ji Itadori sparen? Erfahrt dies in unserer Review zu Jujutsu Kaisen 0.

Y?ta und Rika – ein ungewöhnliche Liebesgeschichte

„Bereits vor Y?ji Itadori hatte Satoru Goj? bereits einen starken Jujuzisten an der städtischen Jujustu-Akademie Tokyo aufgenommen.“, so beschreibt Kazé den Film auf ihrer eigenen Website. Die Geschichte dreht sich natürlich nicht nur um den bei Fans beliebten Gojo, den hauptsächlich steht der junge Y?ta Okkotsu im Mittelpunkt. Verflucht von seiner Kindheitsfreundin Rika Orimoto, hat er ungewollt eine dämonische Beschützerin bekommen. Zwar will diese böse Menschen von ihm fernhalten, oftmals endet dieses „Beschützen“ aber im Tod von vielen Menschen. Deprimiert und voller Hass, will sich der Junge eigentlich umbringen. Satoru Goj? hat jedoch andere Pläne für den verfluchten Jungen und nimmt ihn kurzerhand an der Jujustu Akademie auf. Dort lernt er nicht nur mit Flüchen umzugehen, auch findet er in seinen Mitschüler:innen Maki Zen’in, Toge Inumaki und Panda neue Freunde.

Die Geschichte braucht vor allem am Anfang Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen, was ganz sicher Leute abschrecken wird. Die Dualität zwischen der Action und den ruhigen Momenten, wird aber besonders ab der Hälfte des Filmes zu einer Stärke, welche die Autoren zu nutzen wissen. Insbesondere die eingebaute Liebesgeschichte und die damit verbundenen Emotionen sind toll in die Geschichte eingewoben. Hier hat uns aber das Wiederholen von gleichen Szenen in Rückblenden gestört. Weiterhin war es etwas nervig, dass bereits bekannte Figuren nochmal eingeführt wurden, da es sich hierbei aber um eine Vorgeschichte handelt, die auch abseits des Anime genossen werden soll, ist diese Kritik nur eine Randnote. Dafür aber haben die Macher der Serie einen Weg gefunden, zusätzliche Inhalte einzubringen, die den Film nicht strecken, sondern sinnvoll erweitern. Die Schlacht in Kyoto und Tokyo wurde in diesem Ausmaße im Manga nicht gezeigt. Die Szenen geben aber einen guten Einblick in die noch unbekannten Lehrer der Schule und was uns in Zukunft noch erwarten könnte. Auch hat der Animefilm den perfekten Moment gefunden, die Geschichte zu beenden, sodass sie sich nicht zu lange anfühlt. Insgesamt also eine fantastisch erzählte Story mit kleineren aber unbedeutenden Mängel.

Die Liebe zum Detail

Goj?s Augen sind bekanntermaßen ein Grund für viele Fans in Freudenschreien auszubrechen. Dies ist aber nicht nur im Anime, sondern auch im Film verständlich, da diese extrem detailreich für eine einzige Zeichnung wirken. Diese Detailverliebtheit findet sich aber auch in anderen Teilen des Films wieder. So existiert eine Szene im Krankenhaus, in welchem sich Y?ta im Boden spiegelt. Das gleicht nicht nur den modernen Raytracing-Effekten von Videospielen, es ist so schön anzusehen, dass wir den Shot gerne pausiert hätten (da wir den Film im Kino geschaut haben, war dies jedoch nicht möglich).

Darauf aufbauend sind auch die Kampfszenen ein Fest für die Sinne. Flüssige Schwertbewegungen werden schlichtweg nur von eindrucksvollen Faustkämpfen und hübschen Magieangriffen übertrumpft. Kämpfe wirken wie eine jahrelang ausgearbeitete Choreographie, die näher an der Realität ist, als manche Kämpfe in Filmen außerhalb von Animationsfilmen. Zudem profitieren auch emotionale Momente von diesen bildgewaltigen Frames, da so auch als Zuschauer Tränen nicht lange unterdrückt bleiben.

Eine Sache, die in diesem Zusammenhang natürlich nicht ungenannt bleiben darf, ist der Soundtrack. Bereits im Anime wurde klar, die kreativen Köpfe hinter Jujutsu Kaisen haben ein super Gespür, wenn es um Musik und Soundeffekte geht. Wenn im Film zu den Kämpfen Rockmusik einsetzt und jeder Schlag ein wuchtiges Geräusch abgibt, dann fiebert man direkt mit. Auch als uns am Anfang ein teilweise auf englisch gesungener Song entgegengeworfen wird, müssen wir einfach herausfinden, wie wir das Lied in unsere Playlist bekommen.

Deutsche Syncro? Ja bitte!

Schwieriges Thema – ich weiß – deutsche Synchronisation. Wir haben den Film im Kino in der deutschen Synchronisation gesehen. Um ehrlich zu sein war das zwar eher eine Notlösung, weil in den anderen Vorstellungen schon alles belegt war, wir waren aber überrascht wie gute die deutschen Sprecher ausgewählt wurden. Es waren zwar die üblicherweise bekannten Stimmen aus anderen Anime, die Besetzung war aber niemals unpassend. Obwohl wir also den Anime in japanischer Sprache geschaut haben, klang nichts abwegig zur Originalsprache. Kann man sich die deutsche Synchronisation also antun? Wir sagen ja!

Apropos, um das kurz erwähnt zu haben. Als Besucher der Kinofassung, bekommt man mit Jujutsu Kaisen 0.5 einen exklusiven Manga, der in unserer Vorstellung leider noch nicht im Kino angekommen ist. Zumindest haben wir einen Gutschein bekommen, um den Manga nachträglich in unserem Kino abzuholen. Ein cooler Zusatz, den wir uns öfters bei solchen Vorstellungen wünschen würden! 🙂

Fazit

Ist Jujutsu Kaisen 0 ein guter Film zum Franchise geworden? Definitiv ja! Nicht nur präsentiert Studio Mappa seinen Animefilm mit bildgewaltiger Sprache und vielen Details, auch können Soundtrack und Geschichte auf ganzer Linie begeistern. Zusätzlich hat auch KAZÉ mit der deutschen Synchronisation einen super Job gemacht, sodass wir uns schon am überlegen sind, die nachgereichte Blu-Ray Fassung des Filmes zuzulegen. Ein Muss für Fans und Neueinsteiger zugleich! (Es gibt auch eine Post-Credit-Scene)

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