Project Warlock bei uns im Test

Die Preview Fassung von Fashion Police Squad hat in mir eine Faszination hinsichtlich Ego-Shooter entfacht, die nicht nur schnelles Gameplay bieten, sondern auch 3D mit 2D Elementen kombinieren. Project Warlock hat dies bereits im Jahre 2018 probiert und war damit auch sehr erfolgreich. Der Titel ist uns leider entgangen. Jetzt haben wir aber die Möglichkeit bekommen, das Spiel vor der Veröffentlichung des zweiten Teils in diesem Jahr auszuprobieren. Ob sich Project Warlock jedoch genauso gut wie der zuvor genannte Titel spielt oder ob ihr doch lieber die Finger vom Spiel lassen sollt, klären wir in diesem Test.

Vergesst die Geschichte…

Ihr seid Fans großer und auserzählter Geschichten, die mit Wendungen und tiefen Charakteren überzeugen? Dann seid ihr jetzt bereits mit Project Warlock nicht gut bedient und solltet euch eher eine Alternative suchen. Ist euch die Geschichte aber egal oder nur geringe Fetzen einer Story sind euch genug, dann könnte das Spiel etwas für euch sein. Project Warlock hängt sich nicht besonders ausschweifend an einer Geschichte fest. Nach dem Drücken des New Game Buttons geht es direkt in das Geschehen und Monster werden eure Kugeln oder eure Magie zu spüren bekommen.

Das Spiel ist hierbei überraschend umfangreich und lässt euch 5 Settings mit insgesamt 60 Levels erkunden. Auch wenn wir für den Spieldurchlauf nur rund 7 Stunden gebraucht haben, so ist dieser Umfang besonders für ein 11€ Spiel mehr als nur genug. Dieser Umfang wird weiterhin durch das große Waffenarsenal und die Gegnervielfalt unterstrichen. Es warten 72 Gegner im Spiel, die sich nur selten ähneln, sowie 38 Waffen, welche sich alle recht unterschiedlich spielen und auch unterschiedliche Spielertypen ansprechen. Zudem können Spieler:innen neben der Kampagne Level direkt auswählen und in einem Endlosmodus Horden an Gegner niedermähen. Während die direkte Levelauswahl immer ein positives und willkommenes Merkmal ist, so ist der Endlosmodus nichts weiter als eine nette Dreingabe, die leider nicht auf Dauer unterhält. Beide tragen zumindest zu einem großen Umfang bei, der Spieler:innen eine lange Zeit bei der Stange halten sollte.

…genießt das Gameplay!

Gameplay ist bei Ego-Shootern ein ausschlaggebender Punkt im letztendlich Spielspaß und damit auch in der Bewertung solcher Spiele. Ein Titel wie Project Warlock steht oder fällt, je nachdem, wie flüssig und präzise sich Gegner töten und Umgebungen erkunden lassen. Gut für das Spiel, dass es in dieser Disziplin eine Paradeleistung ablegt und damit fast schon besser ist, als das legendäre Wolfenstein 3D. Die Gänge nach Secrets abzusuchen und die Gegner mit dem vielfältigen Waffenarsenal plattzumachen, ist ein großer Spaß und spielt sich zudem unglaublich flüssig. Auch wird das Gameplay durch die genannte Gegnervielfalt und die Vielzahl an Umgebungen unterstützt, was für ein rundes Spielerlebnis sorgt. Zudem ist es hilfreich, dass die einzelnen Level nicht allzu gigantisch sind und damit Spieler:innen nicht zu stark fordert.

Was dafür fordert, ist die Schwierigkeit des Spiels. Die normale Schwierigkeit ist bereits enorm anspruchsvoll und hat bei uns zum ein oder anderen Tod geführt. Obwohl die einfachste Schwierigkeitsstufe ein ausbalanciertes Erlebnis für Casual Spieler:innen bietet, ist die höchste Stufe etwas, an dem sich Hardcore Spieler:innen die Zähne ausbeißen werden.

An sich gibt es damit also viel zu loben, jedoch aber auch ein paar Dinge zu kritisieren. Zum einen hätten wir uns ein Fadenkreuz gewünscht, welches zwar bewusst aufgrund der Inspirationen wie Doom oder Wolfenstein nicht eingefügt wurde, unserer Meinung nach aber in einen modernen Titel gehört. Schüsse haben sich aufgrund des Fehlens dieser Grafik nicht präzise angefühlt und wir hatten oft das Gefühl, nicht richtig einschätzen zu können, wo unsere Kugeln landen werden. Weiterhin ist es schwer zu ermitteln, mit welchen Teilen der Umgebung interagiert werden kann, was oft zu frustrierenden Suchen nach Secrets und normalen Pfaden geführt hat. Auch gilt zu beanstanden, dass die Level oftmals recht eng und klein aufgebaut sind und damit nicht viel Möglichkeiten für das Ausweichen lassen. Obwohl damit doch einige negative Aspekte existieren, muss davon gesprochen werden, dass es sich hierbei um „meckern auf hohem Niveau“ handelt, denn nichtsdestotrotz legt das Spiel eine fantastische Figur hin.

Grafik und Sounds, die begeistern

Es wurde bereits in der Einleitung angesprochen: Pixelige Grafiken, gemischt mit einer dreidimensionalen Umgebung funktionieren außergewöhnlich gut und sorgen für einzigartige Erlebnisse. Auch Project Warlock setzt auf diesen Look und kreiert damit beachtliche Dungeons und Gebiete. Das große Problem an dieser Wahl ist jedoch, dass Entfernung oftmals schwer einzuschätzen sind. Es ist keine Seltenheit, Gegner weiter entfernt einzuschätzen, als sie eigentlich sind, nur um dann von ihnen angegriffen zu werden. Trotzdem gefällt uns die gewählte Grafik und sorgt insgesamt für ein stimmiges Bild.

Weiterhin glänzt auch der Sound auf ganzer Linie. Mit seinen von alten Klassikern inspirierten Tunes kommt ein richtiges gutes Gefühl beim Spielen auf, sodass man glatt noch länger in den Levels verweilen will. Auch die bombastischen Soundeffekte, wie beim Abfeuern der Shotgun, unterstreichen das gute Gefühl.

 

verwandte posts

Jackbox Survey Scramble im Test

A Quiet Place – The Road Ahead im Test

Aaero 2 im Test – Es ist kompliziert…zu kompliziert!

Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden. Näheres findest Du in unserer Datenschutzerklärung Mehr erfahren