YouTube gehört genauso zum alltäglichen Leben, wie jede andere Social-Media-Plattform weltweit. Viele hegen den Traum eines Tages ein großer YouTube-Star zu werden und Millionen von Fans hinter sich zu versammeln. Eine Menge Personen träumen dies, während einige diesen Traum auch wirklich leben. Ob nun bereits großer Star oder nicht – Youtubers Life 2 will euch genau diesen Traum erfüllen. Der erste Teil konnte bereits mit interessanten Ansätzen ein Grundgerüst errichten, auf das der zweite Teil jetzt aufbauen möchte. Kann ihm das aber gelingen?
Ab in die große Stadt
Wir haben das soziale Experiment Youtubers Life überstanden und haben nun die Chance bekommen nach NewTube City zu ziehen. Es geht aber nicht darum einfach nur einen neuen Wohnort zu belegen, sondern auch zu einem der größten YouTuber… ich meine natürlich NewTuber aufzusteigen. Im ersten Schritt haben wir indessen die Möglichkeit zu entscheiden, wo unsere Bleibe in NewTube City sein soll. Wie wäre es mit der Innenstadt oder gar dem Rathaus? Oder gelüstet es euch doch nach dem Strand. Egal wofür ihr euch entscheidet, schaut lediglich auf Läden, die genau die Art Equipment anbieten, die ihr für eure Videos braucht. Uns hat es in die Innenstadt getrieben, da hier der Gamingstore „Player One“ auf Let’s Player wartet.
Das noch nicht genug müssen wir auch noch unseren ganz persönlichen Stil festlegen. Angesichts einer großen Auswahl an Kleidung und Gesichtsmerkmalen, waren wir kurzzeitig überfordert, haben aber schnell einen individuellen Look kreiert, der zu uns passt. Lässig, locker, cool, einzigartig – für jeden ist etwas dabei, weshalb wir denken, dass jeder zufrieden sein wird.
Klingt bisher zwar nach viel, die Wahl, die man aber trifft ist aber in vielerlei Hinsicht nicht bedeutend genug. Die Stadt ist von Anfang an erkundbar, weshalb die Wahl des Wohnorts schlicht und einfach keine Rolle spielt. Auch die Art der Kleidung bringt im eigentlichen Spiel keine Vorteile, was Spieler:innen schnell dazu verleiten lässt, ohne weiteres zufällige Kleidungsstücke anzuziehen. Hier hätten wir uns besonders in einer sogenannten Simulation tiefergehende Entscheidungen zum Anfang gewünscht.
Eine Menge zu tun, eine Menge zu wiederholen
Endlich in der Stadt angekommen erwartet uns ein umfangreiches Tutorial, welches uns die Hauptaufgaben eines NewTubers beibringt. Da haben wir zum Beispiel das Drehen eines Videos und den dazugehörigen Schnitt. Fangen wir aber erste ganz von vor an. Wir können unser Zimmer nach Belieben gestalten und uns somit eine Gamingecke aufbauen und dort die verschiedensten Spiele Aufnehmen. Aber nicht nur hier ist das Aufnehmen möglich – über all in NewYube City und in den eigenen vier Wänden gibt es Orte zu Aufnehmen. Sucht euch einfach einen Ort aus und schon kann es losgehen. Entscheidet euch dann noch für die Art des Videos (beim Gaming zum Beispiel Let’s play, Tutorial usw.), damit ihr auch alles Wichtige eingestellt habt. Beim Videodreh selbst geht es darum, alle fünf Emoticons aufzufüllen, indem ihr verschiede Aktionen ausführt. Ist das geschafft, geht es an den Schnitt.
Schneiden könnt ihr Videos an eurem eigenen Computer. Es geht lediglich darum, die einzelne Videofetzen miteinander zu verbinden und später auch mit verschiedenen Effekten aufzuwerten. Erwartet hier keine große Herausforderung, da das ganze recht schnell und auch ziemlich simpel abgearbeitet werden kann. Was aber bei Gestalten wichtig ist, sind die täglichen Trends, die sich regelmäßig verändern. Schaut somit immer, was die Leute denn gerne schauen, um möglichst viele Aufrufe zu generieren.
Apropos Aufrufe, nach dem Schnitt geht es jetzt darum einen Videotitel zu verfassen, um das Video schließlich hochzuladen. Hier könnt ihr entweder einen eigenen Titel schreiben oder vorgegebene Clickbait-Titel auswählen. Aber Achtung: Clickbait steigert zwar eure Aufrufe und Abonnenten, dafür werden diese aber auch im Handumdrehen sauer auf euch. Es liegt also an euch zu entscheiden, was für einen Kanal ihr großziehen wollt.
Zwar macht die kreative Freiheit bei Drehen von Videos eine Menge Spaß, dafür wiederholen sich die Vorgänge aber auch ziemlich rasch. Ihr habt nur eine gewisse Anzahl an Energie, ist diese abgelaufen müsst ihr entweder etwas Essen oder direkt schlafen gehen. Da diese aber nicht sonderlich hoch ist, besteht der Tagesablauf häufig nur aus Dreh, Schnitt, Schlafen – für anderes bleibt kaum Zeit. Aus genau diesem Grund stellt sich eine gewisse Routine ein, welche die soeben gelobte kreative Freiheit deutlich einschränkt. Auch die Herausforderung bleibt bei vielen der Aktivitäten aus.
Gefangen im Chibi-Wunderland
Seid ihr Fans von Chibi Figuren, sowie simpel gehaltenen Texturen und Charaktermodellen, dann werdet ihr auch den Look von Youtubers Life 2 lieben. Ist das nicht der Fall, werdet ihr mit der Grafik wohl nicht zufrieden sein. Nicht nur sind die Proportionen an Chibi Figuren orientiert, auch die Relation zwischen Gegenstände und Charaktermodellen ist weit weg von realistischen Verhältnissen. Ich persönlich mag den Stil des Spiels und konnte mich an den niedlichen Geschöpfen einfach nicht satt sehen. Auch große YouTuber wie GermanLetsPlay oder Paluten sind als NPC teil der Geschichte und sehen in ihrem neuen Gewand einfach zuckersüß aus. Hier ist es also letztendlich Geschmacksache, wie euch die Grafik gefallen wird.
Was aber wiederum wohl viele Leute stören wird, ist die immer gleiche Musik. In den eigenen vier Wänden die gleichen Töne und Melodien ertragen zu müssen grenzte an Folter, weshalb ich leider die Musik auch nach einiger Zeit abgeschaltet habe. Wobei ich auch hier wieder anmerken muss, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit Fans dieses Sounds geben wird.
Dafür fällt der Umfang des Spiels recht groß aus und beindruckt mit vielen verschiedenen Aktivitäten und Nebenmissionen, die tagtägliche auf Spieler:innen warten. Auch dass diese oftmals nur an bestimmten Tagen oder Tageszeiten möglich sind, regt das Planen an. Damit werden Herausforderungen geschaffen, die in den eigentlichen Spielmechaniken nicht vorhanden sind. Dies steht damit auch im Gegensatz zu vielen anderen Teilen des Spiels, was mich persönlich wirklich begeistert hat.