Marvel’s Guardians of the Galaxy bei uns im Test

Sagen wir einfach wie es ist: Marvel’s Avengers war eine Enttäuschung. Zwar konnte die Geschichte überzeugen, alles andere hätte in dieser Art aber nicht auf den Markt kommen dürfen. Umso skeptischer waren wohl viele Fans nach der Ankündigung von Marvel’s Guardians of the Galaxy. Zwar waren als Entwickler direkt Eidos Montreal bekannt, dafür wusste niemand, wie viel Einfluss der vorangegangene Flop haben wird. Haben sie aus den Fehlern gelernt? Wird das Spiel Singleplayer oder Multiplayer? Fragen über Fragen, die Spieler:innen am Projekt zweifeln ließen. Nun ist Marvel’s Guardians of the Galaxy endlich erschienen. Ob das Spiel aber nun genauso enttäuschend wie sein Vorläufer ist oder ob es Spieler:innen begeistern kann, soll euch dieser Test vermitteln.

Fakten

Name: Marvel’s Guardians of the Galaxy

Plattformen: PC, Xbox One/Series, PlayStation 4/5, Nintendo Switch

Genre: Action-Adventure

Release: 26.10.2021

Entwickler: Eidos Montreal

Publisher: Square Enix

Ein Guardian kommt selten alleine

Die Guardians wollte eigentlich einfach nur ein wertvolles Tier fangen, um an Geld zu kommen. Wie immer scheint das Universum aber gegen unsere Helden zu agieren und so werden sie vom Nova Corps gefangen genommen. Aufgrund Starlords alter Liebschaft schaffen es die 5 Guardians mit einer Geldstrafe davonzukommen. Mit diesem Druck im Rücken machen sich Starlord, Gamora, Rocket, Drax und Groot auf die verzweifelte Suche nach einer Möglichkeit, um an Geld zu kommen. Die Reise wird nicht einfach, vor allem da die Truppe noch nicht ganz so lange in dieser Konstellation zusammen ist. Auch haben sie noch viel größere Probleme, als das Auftreiben einer Geldquelle…

GameStar betitelte Marvel’s Guardians of the Galaxy als „die Story-Überraschung des Jahres“. Und was soll ich noch anderes dazu sagen, außer dass sie damit voll ins Schwarze getroffen haben. Nicht nur liegt die Geschichte deutlich über meinen Erwartungen, auch wird den Figuren genug Zeit gegeben, sich vollends zu entwickeln. Natürlich ist die Story kein Meisterwerk, aber nah dran eins zu sein. Ein großer Punkt, der die Geschichte so hervorheben lässt, sind die ständigen Interaktionen mit dem eigenen Team. Es ist selten ruhig, immer hat eine Figur einen weiteren Kommentar abzugeben.

Dies wird deutlich verstärkt von den Entscheidungen, die uns das Spiel treffen lässt. Immer mal wieder können wir zwischen Gesprächsoptionen wählen, die mal mehr und mal weniger die Geschichte beeinflussen. Die Auswirkungen gehen zwar nicht weit genug, man fühlt sich zumindest durch diese vorgetäuschte Freiheit wie ein richtiger Anführer.

Eine Welt, in der man verweilen möchte

Die Umgebungen des Spiels sind im Großen und Ganzen recht abwechslungsreich. Immer wieder besuchen Spieler:innen neue Orte. Aber auch wenn man zu bereits besuchten Gebieten zurückkehrt, so werden diese nie aussehen, wie noch beim ersten Besuch. Weiterhin gibt es auch abseits des eigentlichen Weges viel zu erkunden und zu entdecken. Meist handelt es sich zwar nur um kosmetische Items und Herstellungsmaterialien, diese sind aber oft genug Anreiz, doch einmal einen anderen Weg einzuschlagen.

Mit einem Blick auf die Grafik wird schnell klar, dass die Entwickler:innen großen Wert auf diese gelegt haben. Nicht nur sind Objekte und Umgebungen detailreich aufgebaut, auch die Charaktermodelle glänzen mit vielen Kleinigkeiten, die eben diese lebendiger wirken lassen. Auf technischer Seite sind wir zugegebenermaßen auf einige Bugs getroffen, diese belaufen sich aber meist auf kurze Grafikglitches oder Objekte, die sich merkwürdig bewegen. Einmal ist ein Event nicht gestartet, dies konnten wir aber mit einem Neustart des Spiels beheben. Nur dass wir an einer Klippe nicht wirklich an der anderen Seite das Kostüm einsammeln konnten war nervig. Mit einem Guide aus dem Internet war das dann auch schnell gelöst… zumindest haben die Entwickler:innen versprochen hier etwas nachzubessern.

Schießen, befehlen und… schießen, befehlen?

Obwohl das Spiel in Sachen Geschichte und Technik eine gute Figur abgibt, so offenbart das Spiel doch auch eine Schwäche: das Gameplay. Ihr spielt wie schon erwähnt Star Lord und könnt damit auch eure Gegner eindreschen oder diese mit euren Pistolen befeuern. Auch Elementarschüsse sind Teil des Repertoires. Mit deren Hilfe könnte ihr die Schwäche der Gegner zu euren Gunsten nutzen. Neben eurem eigenen Charakter könnt ihr aber auch die anderen Guardians befehligen und deren einzigartigen Fähigkeiten nutzen. So kann Gamora schnell hohen Schaden verursachen, während Groot die Feinde in seinen Ranken festhält.

Auch gibt es die Möglichkeit, die Gruppe zusammenzurufen. Dies hat mir persönlich echt gut gefallen. Hier muss man nämlich nicht nur den eigenen Gefährten zuhören, man muss auch auf deren Worte reagieren, um eine eindrucksvolle Rede einzusprechen. Zumal wir nach Einsatz auch immer den unglaublich diversen und bekannten Soundtrack zuhören bekommen. Das Problem hierbei ist, dass die Abspielanimation einfach viel zu viel Zeit in Anspruch nimmt und man so nach einer Weile diese recht satthat.

An sich bietet das Gameplay damit einiges an Abwechslung. Leider wiederholt sich das Ganze recht schnell. Hat man die Favoriten unter den Fähigkeiten gefunden, bleibt man bei diesen. Es gibt also einfach keinen Grund andere Fähigkeiten zu benutzen, was zu immer gleich ablaufenden Kämpfen führt. Obwohl es außerhalb der Kämpfe oftmals um die Erkundung der wunderschönen Umgebungen geht, so muss ich doch zugeben, dass mir hier einfach die Abwechslung gefehlt. Es gibt einige Stellen, indem es kurzzeitig neuartige Gameplayabschnitte gibt, diese sind aber so selten, dass sie nicht wirklich groß als Unterbrechung des üblichen Gameplays gewertet werden können.

Weiterhin ist die Tastenbelegung ziemlich fummelig. Somit ist es keine Seltenheit, wenn ich meine Hand verdrehen muss, nur um einer Figur eine bestimmte Aktion zu befehligen. Hier hätte eine frei belegbare Steuerung geholfen oder zumindest bedienbare Alternativen.

Musik, die ihr kennt und liebt

Die Musik… die Musik ist einfach fantastisch! Ich habe es vorhin bereits kurz erwähnt, aber der Soundtrack besteht nicht nur aus einer Vielzahl an Liedern, sondern auch aus Songs, die eine Menge Personen kennen sollten. Egal ob „The Final Countdown“ oder „Never Gonna Give You Up“, für jeden ist etwas dabei! Zumal wird die Musik auch immer passend zur Situation verwendet, oder ihr dürft sie im Kampf nach der bereits genannten Huddles (Zusammenrufe) genießen. Auch der eigens produzierte Soundtrack und die damit einhergehenden Lieder sind stimmig zum Spiel. Es fühlt sich einfach so an, als ob man den ersten Film wieder im Kino schaut.

Umfang und Länge des Spiels sind mit rund 20 Stunden recht überschaubar, durch die unterschiedlichen Dialogoptionen werden aber weitere Durchläufe stark gefördert. Auch Trophäensammler werden mit dem Spiel nicht allzu viel Zeit brauchen. Ich für meinen Teil fand die Länge recht angenehm. Alles andere würde die Geschichte aber auch strecken, weshalb die Entwickler:innen in Bezug auf den Umfang eine gute Balance gefunden haben.

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1 Kommentar/Kommentare:

Guardians of the Galaxy 1 – Spiel mir das Lied von Groot – Comic-Kritik - Gaming Magazin - Games-Mag - Gaming News and Gaming Reviews 3. Februar 2024 - 14:38
[…] Guardians of the Galaxy sind eine bunte Truppe. In den Comics existieren die Guardians schon viele Jahre und bestanden in […]
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