Spieletest – FIFA 21- Immer noch klar die Nr.1 – aber diesmal mit Abstriche

FIFA 21 ist da und wie im jeden Jahr gibt es einen neuen Ableger von den EA Sports Entwicklern. Und wie jedes Jahr gibt es auch immer wieder ein paar Neuerungen oder Veränderungen. Doch diesmal hat EA den Bogen ein wenig überspannt. Wir sagen euch warum uns FIFA 21 nicht wirklich umgehauen und mit vielen kleinen Problemen zu kämpfen hat.

Jedes Jahr im Oktober feiern wir Halloween, stellen die Uhren um oder liegen einfach auf der Couch und zocken. Und jedes Jahr freut sich die große FIFA Gemeinde über einen weiteren Ableger der ewig erfolgreichen FIFA Serie. Und auch diesmal ist es wieder soweit und FIFA 21 kommt mit großen Tam Tam auf den Markt. Und man will diesmal mit Neuerungen auftrumpfen, die noch mehr Realismus ins Spiel bringen sollen. Doch da hat man sich meiner Meinung nach ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt. Doch dazu später mehr.

FIFA 21 verzichtet diesmal auf einen Story Modus, bringt aber einen überarbeiten FUT Modus sowie einen neuen Karrieremodus mit. Außerdem gibt es mit Esther Sedlaczek eine weitere Kommentatorin im Spiel – deren Aufgabe hätte man aber auch locker weglassen können. Sie meldet sich im Karrieremodus um zu erzählen das auf einen anderen Platz ein Tor gefallen ist. Das ist wirklich schon alles. Das hätte man sicher ein wenig ausweiten können und vielleicht eine Art TV Interview nach dem Spiel oder ähnliches draus machen können. So hat die Esther einen wahren Teilzeit wenn nicht sogar Mini-Job bei FIFA 21 bekommen.

Was uns ebenfalls aufgefallen ist: FIFA 21 ist schwerfällig und langsam geworden. Der Spielaufbau fühlt sich mühsam an und man glaubt immer man hätte einen Rucksack beim Laufen auf. Die Verteidiger machen einen schnellen und normalen Spielaufbau direkt zunichte und es kann wieder von vorn losgehen. Es fehlt der Pep der letztjährigen Versionen. Warum hat man so an der Geschwindigkeit gebastelt? Klar werden viele sagen: Das ist doch jetzt viel realistischer. Für uns nicht – für uns ist es eindeutig eine Spaßbremse. Das müssen wir so deutlich sagen.

Nun hat die Reduzierung der Spielgeschwindigkeit aber auch einen Vorteil . Das Dribbeln klappt nun deutlich besser als vorher und ist effektiver als vorher. Aber zu Lasten des gesamten Spiels ist das nicht wirklich eine positive Nachricht. Wo wir schon bei Geschwindigkeit sind: Die Flügelspieler haben tatsächlich sowas wie Schnelligkeit, wenn man es richtig ausnutzt.  So kann ein Spieler via Tastendruck in eine bestimmte Laufrichtung geschickt werden. EA nennt das „Kreative Läufe“. Ok – das klappt ganz gut, aber sollte aber trotzdem erst mal eine Weile geübt werden. Wie schon gesagt ist der Sturm zwar schneller geworden, dafür die Defensive aber deutlich langsamer. Hier müsst ihr euch strategisch und taktisch genau entscheiden wie eure Aufstellung aussehen soll. Habt ihr keine passenden Spieler für eine gute Verteidigung, habt ihr so gut wie keine Chance. Ein Angriff nach dem anderen prasselt auf euch ein und es gibt ein Schützenfest. Der Frustfaktor geht dabei stark nach oben.

Nun ist FIFA 21 sicherlich kein absolutes Desaster geworden sondern bietet immer noch die beste Fußballsimulation auf den Markt. Nach unserer Meinung ist es aber eher zu einem Update zu einem Vollpreistitel gekommen. Die Neuerungen, die es durchaus gibt, sind einfach zu wenig. Grafisch gibt es kaum Veränderungen, auch wenn hier und da an den realen Gesichtern gearbeitet worden ist. EA hat viel an der Verteidigung und dem Spielsystem selbst gearbeitet – bietet aber in Sachen Ultimate Team und besonders der Serverauslastung viel zu wenig. Spiele in der Weekend League werden zu einem nervtötenden Wettbewerb wobei Fairness sehr klein geschrieben wird. Am Ende gibt es meistens Gegentore kurz vor Schluss oder die Spieler laufen sich gegenseitig über den Haufen.

EA sollte unbedingt an mehreren Updates arbeiten (was sie auch regelmäßig machen) um das Spielgefühl zu verbessern und Spieler zurück zu gewinnen. Es gibt immer mehr wütende Spieler, die mittlerweile keine Lust mehr haben ewig mit diesen Serverproblemen zu kämpfen. Auch bekannte Streamer sind mehr mit ihren Wutausbrüchen als mit den Spielen beschäftigt. Das kann nicht der richtige Weg sein.

Im Endeffekt müssen wir sagen: FIFA 21 ist der Klassenprimus – muss aber diesmal mit einigen Abzügen in der Note klar kommen. Da ist viel Luft nach oben und die Entwickler veröffentlichen bereits einen Patch nach dem anderen – nur kaputt patchen sollten sie das Spiel dann auch nicht.

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